Aus der Nische

Wenn andauerndes Beauftragtsein selbst die kleinsten Nischen abflacht, in denen man, zumindest kurz mal, verschwinden möchte, durchatmen, einen Gedanken fassen, ganz nutzlos, möglicherweise schön. Dann verschwindet man in etwas anderem, werkzeugähnlich, klar ausgerichtet, Nicht-Ich wie nichtig. Manche suchen das: Selbstauflösung im Ganzbeanspruchtsein, keine Probleme mehr mit sich und dem, das da denkt. Drücken die Flügel schon im Sitzen gegen Wände, ist Absturz kein Thema. Höhenflüge auch nicht. Ebene ist Endzeit. Ob mehr vor den Ängsten geflohen wird als vor den Wünschen ist ganz unklar. Jedenfalls lassen sich beide auf einen Schlag erledigen.

Zudem schafft Vernutzung Müdigkeit und müde ist man sich selbst nichts mehr schuldig; statt noch etwas zu wollen, ist man heilfroh. Also bleibt nur noch im Schlaf Gelegenheit, sich zu erschrecken – aus Furcht, einmal wieder freigelassen zu werden und dass einen dann alles befällt, was da hat warten müssen ungesehen und ungehört in irgendwelchen Nischen.

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