Die Rückkehr der Dinge

Manchmal meine ich eine Ahnung zu haben, wie die Dinge sich zeigen könnten, wenn das Leben, allmählich, zuende geht. Die Monate und die Wochentage werden dann alte Bekannte sein, Begleiter, auf die man jederzeit zählen konnte. Dienstag, Mittwoch, September – man nickt ihnen zu zum Gruß und schätzt ihre Gegenwart. Selbiges beim Tag, dem Mond, dem Wind und dem Regen. Sie zeigen sich einem wieder als Gestalten, die sie schon einmal waren, als sie Namen bekamen und von da an angesprochen werden konnten. ‚Messer und Gabel’, ‚Hand und Fuß’, ‚Stock und Hut’ werden wieder, jedes für sich, sichtbar, von ihrer Formelhaftigkeit befreit. Sie werden Vertraute sein, Zeugen, und genügen. Man wird die Hände, mit denen man gelebt hat, betrachten, und auf einmal sagt man „Wir“. Überhaupt wird sich vieles als zu getrennt erweisen all die Zeit, als nicht richtig da gewesen – im Bewusstsein. Die Dinge werden näher rücken, die vor Selbstverständlichkeit unkenntlich gewordenen vor allem. Es scheint, das Wegschauen von ihnen, das Nichtmehrsehenkönnen, bewirkt die Verdrängung der Sterblichkeit, zusammen mit der Sensation.

Das Meer wird zu viel sein, zu groß und ungewöhnlich, dem dort nur Hingereisten – also lieber der See. Die Geschwindigkeit wird nicht beeindrucken, auch das Laute nicht. Die Kraft? Vielleicht. Aber die zurückgehaltene. Das Geschaffte, Erlebte, Erfahrene? Sie werden in der Erinnerung gut aufgehoben sein. Die Gegenwart aber, gestaucht knapp vor dem Austritt, wird eine neue Fülle zeigen im Vorhandenen, und eher noch im Weglassen, im ganz Unscheinbaren.

Manchmal, wie gesagt, lässt sich diese Gegenwart erahnen, als rückte sie heran aus dem Künftigen als Vorzukunft: Ihr Dinge werdet dagewesen sein, und so zeigt sich, unaufdringlich, das Wunderhafte, dass es sie gibt und nicht nicht.

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