Der Fatalismus reitet aufrecht

Ein Western von John Ford mit John Wayne und das Schreiben kommt einem zwei Wochen lang fragwürdig vor. Dann will man auch nichts mehr sagen, was nicht so notwendig ist, dass es sich von selbst durch das viel angemessener wirkende Schweigen zwängt. Dann ist nur noch Lakonismus möglich, oder man zieht sich die Sprache an wie einen Handschuh und greift in den heißen Wüstensand damit. Warum? Weil die Wayne-Figuren einen daran erinnern, dass man es auch ohne zu plappern aushält. Dass die Aufgaben, die Einsamkeit, die Freiheit es nicht nötig haben, kommentiert zu werden. Kein Jammern. Kein Gründeln. Kein Herumdeuteln. Kein Angeben. Man braucht noch nicht einmal in Worten zu denken, um, wenn es drauf ankommt, das Richtige zu tun. Keine Verbildung vorausgesetzt.

Die aber kann man sich eh nicht leisten, wo einem noch das Elementare und Wilde begegnet und nur überlebt, wer das Elementare und Wilde in sich dagegenhält. Was sonst passiert, zeigen jene Filme, in denen Städter in die Wildnis fahren, um Abenteuer zu erleben, dort aber schnell zu Ahnungslosen werden. Es fehlen ihnen das Gefühl für die Verhältnismäßigkeit, die Demut und ein gesunder Fatalismus, den man in Gegenden, in denen sich nichts herbeikonstruieren lässt und in denen man auch nicht auf Ideen kommen sollte, gut gebrauchen kann. Im besten Fall sprechen die Überlebenden am Ende solcher Filme weniger als am Anfang, sind ins richtige Maß gesetzt, aufrecht wie die Wayne-Figuren, die wie gehalten scheinen von ihrer Akzeptanz des Unabänderlichen.

1 Kommentar zu „Der Fatalismus reitet aufrecht“

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