Die guten Gegner

Im Schulsport sollten wir Bockspringen. Das war unter den pubertierenden Mädchen nicht beliebt, viele trauten sich nicht recht, bremsten ab, blieben hängen. Am Tag der Notengebung ging es im Probelauf genauso. Als wir aber geprüft wurden, sprang ein Mädchen nach dem anderen mühelos hinüber, als hätte sich die Gruppe plötzlich darauf geeinigt, dass dies eine zu bewältigende, ja leichte Aufgabe sei. Hätte sich auch nur eine versprungen, wäre der Zauber gebrochen gewesen. Da es aber allen gelang, bestand kein Grund es anders zu machen und jede fühlte sich sogar angespornt, noch ein wenig höher und eleganter als die anderen zu springen. Gute Gegner zu haben, ist ein Geschenk. Sie sind Konkurrenten, Mit-Läufer im schönsten Sinne. Sie bringen Leichtigkeit und Freude.

 

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert