Stadt

Der Wal als Spiegel

10 Jahre Berlin. Anlass, wieder einmal nachzudenken über damals, als ich hier ankam, oder aufschlug, wie gesagt wird, weil es irgendwie wilder klingt oder abgebrühter. Ich war damals, gerade noch, selbst in dem Alter, in dem man diese Abgebrühtheit haben oder, weil man sie nicht hat, ausstellen will, um vorzugeben: Ich weiß Bescheid, mir macht […]

Der Wal als Spiegel Read More »

Berlin, Winter 2012 (3/3)

Auf einen Zettel schrieb ich mir Ideen zum Glücklich-werden zusammen: Durch Selbstkontrolle und indem man sich gehen lässt, durch Einfach-man-selbst-Sein und durch Das-Beste-aus-sich-Machen, durch Kontemplation, Bescheidenheit, Altruismus, Arbeit, Sex, Egoismus, Aufarbeitung der Vergangenheit, Vergessen der Vergangenheit, keine Erwartungen haben, Sich-klare-Ziele-Stecken, Neue Erfahrungen, So-tun-als-ob-man-glücklich-Wäre, Sich-sagen-dass-man-glücklich-Ist, Das-Glück-in-den-kleinen-Dingen-suchen, Nichts-für-unmöglich-Halten, Selbstvergessenheit, Beziehung beenden oder anfangen, Aufhören-zu-Denken, Anders-Denken, Nichts-auf-die-Meinung-der-anderen-Geben, Sich-einfach-mal-Einlassen,

Berlin, Winter 2012 (3/3) Read More »

Die Mutigen

Jedes Mal, wenn mir jemand, meist männlich und in Bomberjacke, begegnet, dessen Gesicht und Hals überzogen sind mit eintätowiertem Dornenornament oder den alten Erkennungszeichen der Häfltlinge, fällt mir ein Begriff aus dem Eisfach Luhmannschen Verwaltungssprechs ein: ‚Komplexitätsreduktion’. Gemeint sind: Vereinfachung von Entscheidungswegen und Verringerung von Ungewissheit – neben Zugehörigkeit, Anerkennung und Verbindlichkeit die Hauptmittel gegen

Die Mutigen Read More »

Lieb gemeint

Schaut man die Prenzlauer Allee zum Alexanderplatz hinunter, ist das Hotelgebäude mit der park inn-Aufschrift zu sehen, in dem nachts in einigen ausgewählten der vielen hundert Fenster Licht brennt, sodass über die gesamte Front die Form eines leuchtenden Herzens erkennbar wird. Das Hochhaus selbst ist Ausweis der Hässlichkeit und der städteplanerischen Geistlosigkeit des Alexanderplatzes, die

Lieb gemeint Read More »

Verortungen

Wie vorgeschrieben befinden wir uns die meiste Zeit in unserer Wohnung. Genauer gesagt in deren Küche, in einem der zwei Schwingsessel, die an gegenüberliegenden Wänden in der Nähe des Fensters stehen. Über dem einen hängt ein Stillleben von Cézanne, über dem anderen ein Kalender von Gabriele Münter. Die Heizung ist auf fünf gedreht, die Therme

Verortungen Read More »